KontaktimpressumDatenschutzerklaerung
Bürogemeinschaft RA Kochanski, RA Peschke
Telefon
Über uns Rechtsgebiete Link Rechtsanwälte Kosten news Kontakt
Ueber uns weissDownload als PDF
Ausgabe: Mai 2020

 

Ehegattenerbrecht bei einer Scheinehe
Das Gesetz stellt die Ehegatten an verschiedenen Stellen unter einen bestimmten Schutz. So auch im Erbrecht, welches in Deutschland grundsätzlich als Verwandtenerbrecht ausgestaltet ist. Da die Ehegatten keine Verwandten im Sinne des Gesetzes sind, war es notwendig, dem langerlebenden Ehegatten ein eigenes gesetzliches Erbrecht zu geben. Damit sollen der Ehegatten vor plötzlicher Verarmung und Vermögenslosigkeit sowie Verlust der in der Ehe angeschafften Vermögensgüter geschützt werden. Doch gelten der Schutz und damit auch das gesetzliche Ehegattenerbrecht auch bei sog. Scheinehen?
Das Oberlandesgericht Brandenburg hatte kürzlich über eine solche Fallsituation zu entscheiden. Ein verheirateter Mann hatte aus einer früheren Beziehung zwei Söhne. In einem Testament räumte er dem einen Sohn und dessen Mutter jeweils ein lebenslanges Wohnrecht an verschiedenen Immobilien ein. Den zweiten Sohn enterbte er. Weitere Anordnungen enthielt das Testament nicht. Nachdem der Mann verstorben war, beantragten seine Ehefrau und der eine (nicht enterbte) Sohn einen Erbschein zu je 1/2. Der enterbte Sohn wandte ein, die Ehefrau des Erblassers sei die Lebensgefährtin des anderen Sohnes und habe den Erblasser nur zum Schein geheiratet, um den Pflichtteil zu verringern. Das Nachlassgericht erachtete die zur Erteilung des beantragten Erbscheins erforderlichen Tatsachen für festgestellt. Hiergegen legte der enterbte Sohn Beschwerde ein.
Das Oberlandesgericht Brandenburg folgte der Sicht des Nachlassgerichts. Die Ehefrau des Erblassers sei gemeinsam mit dessen Sohn gesetzliche Erbin des Erblassers geworden, da dieser den anderen Sohn durch das Testament von der Erbfolge ausgeschlossen habe, ohne einen Erben einzusetzen. Das Erbrecht der Ehefrau sei nicht ausgeschlossen. Der Erblasser habe keinen Antrag auf Aufhebung der Ehe gestellt. Habe aber der Erblasser trotz Aufhebungsgrund keinen Aufhebungsantrag rechtshängig gemacht, so behalte der überlebende Ehegatte sein gesetzliches Erbrecht. Die (potentielle) Aufhebbarkeit einer Scheinehe falle nicht unter eventuelle Ausnahmetatbestände.
Aktuelles
November 2024
Oktober 2024
September 2024
Archiv
2024
August 2024
Juli 2024
Juni 2024
Mai 2024
April 2024
März 2024
Februar 2024
Januar 2024
2023
Dezember 2023
November 2023
Oktober 2023
September 2023
August 2023
Juli 2023
Juni 2023
Mai 2023
April 2023
März 2023
Februar 2023
Januar 2023
2022
Dezember 2022
Oktober 2022
September 2022
Juli 2022
Juni 2022
Mai 2022
April 2022
März 2022
Februar 2022
Januar 2022
2021
Dezember 2021
November 2021
Oktober 2021
September 2021
August 2021
Juli 2021
Juni 2021
Mai 2021
April 2021
März 2021
Februar 2021
Januar 2021
2020
Dezember 2020
November 2020
Oktober 2020
September 2020
August 2020
Juli 2020
Juni 2020
Mai 2020
April 2020
März 2020
Februar 2020
Januar 2020
2019
Dezember 2019
November 2019
Oktober 2019
September 2019
August 2019
Juli 2019
Juni 2019
Mai 2019
April 2019
März 2019
Januar 2019
2018
Dezember 2018
November 2018
Oktober 2018
September 2018
August 2018
Juli 2018
Juni 2018
Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
2017
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
2016
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
2015
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
2014
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
April 2014
März 2014
Februar 2014
Januar 2014
2013
Dezember 2013
November 2013
Oktober 2013
September 2013
August 2013
Juli 2013
Juni 2013
Mai 2013
nach oben